07.08.2024

Beiträge

Infrastruktur

Tirol ist reich an Wasser

Das ist allerdings kein Grund es zu verschwenden.

© Energieagentur Tirol GmbH

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern und Regionen verfügt Tirol über reichlich Trinkwasser in höchster Qualität. Um diesen vorhandenen Schatz der Natur auch angesichts der immer stärker werdenden Folgen des Klimawandels für die nächsten Generationen zu erhalten, müssen wir verantwortungsvoll mit dieser kostbaren Ressource umgehen.

Dauerhafte und fortlaufende Beobachtung bringt´s

Durch Monitoring, also das Überwachen von Quellen und Brunnen, können Veränderungen bei der Temperatur, Quellschüttung, das ist die Menge an austretendem Wasser in einer bestimmten Zeit, Grundwasserstand und chemische Zusammenstellung möglichst frühzeitig erkannt werden. Durch zahlreiche und langjährige Messreihen kann beurteilt werden, ob mögliche Veränderungen auch mit dem Klimawandel zusammenhängen, beziehungsweise ob auch andere Ursachen in Frage kommen. Solche langjährigen Monitoring-Daten liegen auf Gemeindeebene aber nur von wenigen Quellen und Grundwassermessstellen vor. 30 Quellen und mehr als 500 Grundwassermessstellen in ganz Tirol werden allerdings bereits seit über 30 Jahren gemessen und liefern wertvolle Daten über die langfristige Veränderung.

Das Gute vorweg: Wassermengen bleiben gleich. Geht es rein nach den Quelldaten des Hydrografischen Dienstes Tirol, dann ist die gesamte zur Verfügung stehende Wassermenge im Jahresmittel gleichgeblieben. Das bedeutet, dass eine pauschale Aussage, ob die Quellen mehr oder weniger schütten, also mehr oder weniger Wasservolumen in einer bestimmten Zeit austritt, nicht getroffen werden kann. Allerdings ist in den Daten sichtbar geworden, dass sich die Dynamik der Quellen über die Jahre verändert hat. Durch länger anhaltende Trockenperioden im Sommer kann ein Rückgang der Schüttung beobachtet werden. Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Temperaturen auch im Winter im Durchschnitt erhöht haben, was bedeutet, dass es gerade in tiefer gelegenen Einzugsgebieten weniger Niederschlag in Form von Schneefall gibt. Die Schneeschmelze findet kürzer bis gar nicht mehr statt und somit verringert sich auch die Rückhaltewirkung von Schnee im Wasserkreislauf. Gerade in tieferen Lagen verlagern sich die Niederwasserzeiten mancher Quellen in den Sommer und Herbst. Grundsätzlich kann ein Trend erkannt werden, in welchem die Schüttung im Sommer abnimmt und die Schüttung im Winter durch die verminderte Retentionswirkung des Schnees zunimmt. Langfristig könnte das zu einem Nutzungskonflikt führen, da gerade im Sommer ein vermehrter Wasserbedarf zum Beispiel für Bewässerung oder Poolfüllungen zu verzeichnen ist. Des Weiteren konnte ein Trend erkannt werden, welcher eine Erhöhung der Wassertemperatur zeigte. Dies weist auf einen Zusammenhang zwischen erhöhten Umgebungstemperaturen und den erhöhten Wassertemperaturen hin.

© Ötztal Tourismus, Roman Huber

Anpassungsmaßnahmen Klimawandel

Die höhere Umgebungstemperatur hat Auswirkungen auf die Wassertemperatur und somit auf die Wasserqualität und darin lebende Organismen. Auch Starkregenereignisse werden immer häufiger. Die Anpassung an den Klimawandel ist daher auch in Bergregionen wie Tirol unerlässlich, da der Anstieg von Umgebungstemperaturen hier im Vergleich zum Flachland höher ausfällt und diese dadurch stärker betroffen sind. Deshalb wird bereits an Maßnahmen zur Entwicklung widerstandsfähiger Gemeinden in europäischen Bergregionen gearbeitet. Im Rahmen des EU-Projekts „Mount Resilience“, welches von der Energieagentur Tirol zusammen mit weiteren Partner*innen durchgeführt wird, werden Klimawandelanpassungsmaßnahmen für Gemeinden und Regionen in europäischen Gebirgsräumen entwickelt und Schritt für Schritt umgesetzt.

Tiroler Wasser-Kennzahlen

Es gibt 10.800 Quellen in Tirol. (Quelle: Atlas des Tiroler Trinkwassers, Lebensraumholding 2022)

Es gibt mehr als 80 Großquellen in Tirol. (Quelle: Energieagentur Tirol 2024)

Es gibt ca. 90 Trinkwasserkraftwerke (TWKW) in Tirol.

Es gibt über 900 Kleinwasserkraftwerke (KWKW) in Tirol.

Die gesamte Produktion aus Tiroler Wasserkraft beträgt derzeit 7.500 GWh/a. (Quelle: Energie-Zielszenario TIROL 2050 energieautonom)

© Energieagentur Tirol GmbH

Verantwortungsbewusster Umgang mit Trinkwasser

Auch wenn Tirols Landschaft mit Trinkwasser gesegnet ist kann es vor allem zu Spitzenzeiten, wie beispielsweise in der touristischen Hochsaison, vereinzelt zu Engpässen in der Wasserversorgung kommen. Die tageszeitlichen Schwankungen werden aber in der Regel durch Hochbehälter gepuffert. Ein solches Wasserreservoir hält in der Regel die täglich benötigte Spitzenwassermenge bereit, welche zu gewünschten Zeitpunkten durch Schwerkraft in das Wasserversorgungssystem eingespeist wird. Ebenso wichtig für eine funktionierende und ressourcenschonende Wasserversorgung ist ein möglichst intaktes Verteilungsnetz ohne Leckagen sprich Undichtheiten. Hier können Wasserversorger*innen wie Gemeinden oder Wassergenossenschaften sicherstellen, dass die kostbare Ressource nicht verschwendet wird. Durch eine passende Dimensionierung des Leitungsnetzes und regelmäßige Spülungen, gerade bei nicht im Kreis geführten Leitungen, kann ein Stagnieren des Wassers im Netz verhindert und der hygienisch einwandfreie Zustand des Wassers gesichert werden. Mindestens zweimal jährlich wird gemäß Trinkwasserverordnung die Wasserqualität in jeder Tiroler Gemeinde geprüft und die Ergebnisse der Bevölkerung mitgeteilt.

Wasserspartipps für den Haushalt

Auch im Haushalt kann die Ressource Wasser effizient genutzt werden. Bereits Kleinigkeiten verhindern, dass Wasser verschwendet wird und ungenutzt den Abfluss hinunter rinnt. Konkrete Wasserspartipps findest du im kleinen, schlauen Energieratgeber in der Energie Bibliothek der Energieagentur Tirol.

  • Duschen statt Baden: Duschen verbraucht viermal weniger Energie als Baden. Damit sparst du nicht nur die selbe Menge an Wasser, sondern auch Kanalgebühr.
  • Wasser sparen beim Zähneputzen: Drehe das Wasser während des Zähneputzens oder Einseifens ab.
  • Tropfende Wasserhähne reparieren: So sparst du bis zu 1.500 Liter Trinkwasser pro Jahr! Rinnende WC-Spülkästen verbrauchen täglich etwa 40 Liter Wasser.
  • Wassersparende Armaturen: Setze wassersparende Armaturen (Duschkopf, Perlatoren) und/oder Durchflussmengenregler ein.
  • Unnötiges Aufheizen von Wasser vermeiden: Verwende zum Händewaschen kaltes Wasser. Bis das warme Wasser durch die Leitung kommt, sind unsere Hände meist schon gewaschen. Das warme Wasser steht in der Leitung und kühlt ungenutzt aus. Selten benutzte Boiler können komplett ausgeschaltet oder mit einer Zeitschaltuhr betrieben werden. Nach der Inbetriebnahme sollte der Boiler einmal auf 60°C aufgeheizt werden.
  • Geschirr spülen: Geschirr spülen von Hand braucht viel mehr Warmwasser und Energie als die Geschirrspülmaschine.
  • Regenwasser nutzen: Nutze Regenwasser für Haus und Garten (z.B. Toilettenspülung, Wäsche waschen, Reinigungstätigkeiten, Gartenbewässerung). Durch den gezielten Einsatz von Regenwasser können bis zu 70 Liter Trinkwasser pro Person und Tag eingespart werden.

Wasserspartipps für den Haushalt

Auch im Haushalt kann die Ressource Wasser effizient genutzt werden. Bereits Kleinigkeiten verhindern, dass Wasser verschwendet wird und ungenutzt den Abfluss hinunter rinnt. Konkrete Wasserspartipps findest du im kleinen, schlauen Energieratgeber in der Energie Bibliothek der Energieagentur Tirol.

  • Duschen statt Baden: Duschen verbraucht viermal weniger Energie als Baden. Damit sparst du nicht nur die selbe Menge an Wasser, sondern auch Kanalgebühr.
  • Wasser sparen beim Zähneputzen: Drehe das Wasser während des Zähneputzens oder Einseifens ab.
  • Tropfende Wasserhähne reparieren: So sparst du bis zu 1.500 Liter Trinkwasser pro Jahr! Rinnende WC-Spülkästen verbrauchen täglich etwa 40 Liter Wasser.
  • Wassersparende Armaturen: Setze wassersparende Armaturen (Duschkopf, Perlatoren) und/oder Durchflussmengenregler ein.
  • Unnötiges Aufheizen von Wasser vermeiden: Verwende zum Händewaschen kaltes Wasser. Bis das warme Wasser durch die Leitung kommt, sind unsere Hände meist schon gewaschen. Das warme Wasser steht in der Leitung und kühlt ungenutzt aus. Selten benutzte Boiler können komplett ausgeschaltet oder mit einer Zeitschaltuhr betrieben werden. Nach der Inbetriebnahme sollte der Boiler einmal auf 60°C aufgeheizt werden.
  • Geschirr spülen: Geschirr spülen von Hand braucht viel mehr Warmwasser und Energie als die Geschirrspülmaschine.
  • Regenwasser nutzen: Nutze Regenwasser für Haus und Garten (z.B. Toilettenspülung, Wäsche waschen, Reinigungstätigkeiten, Gartenbewässerung). Durch den gezielten Einsatz von Regenwasser können bis zu 70 Liter Trinkwasser pro Person und Tag eingespart werden.